Montag, 18. September 2017

Tabas Richtung Kerman

Gestern Abend fand ich dann endlich eine Mail von Martina vor. Sie waren vor 4 Tagen in Garmeh, also gar nicht so weit weg von der Route, die ich gestern gefahren war. SIM-Karte haben sie zwar keine, aber immerhin ist Martina über Whatsapp erreichbar und auch per email. Meinen Blog können sie nicht lesen, dazu braucht es wahrscheinlich irgendeine VPN-Möglichkeit. Gleich am Beginn meiner Fahrt traf ich ein älteres Paar mit Wohnmobil, die zwar Franzosen waren, aber irgendwo in Baku wohnten. Sie sind seit 7 Monaten damit unterwegs und langsam auf dem Heimweg. Weiter ging es auf guter Straße Richtung Deyhuk, wo dann sogar ein Stück Autobahn kam. Das dauerte aber nicht lange, dann kam eine recht schlechte Straße mit vielen Schlaglöchern und Flicken. Hinter Arababad ging es ständig tiefer und wurde immer heißer. Der Wind blies so heftig von der Seite, dass mein Mopped fast durchgehend 20 Prozent Schräglage hatte. Der Ort Nayband ist am Kuh-e Nayband gelegen, einem sehr schönen Bergrücken. Bis Darband ging es dann noch tiefer auf 600 m runter, und außen herum war nur noch Sandwüste. Windhosen tobten über die Wüste, kein Grün weit und breit. Und doch ist hier eines der Rückzugsgebiete des Iranischen Geparden, auf den mehrmals mit Schildern hingewiesen wurde. Ich frage mich, was die da zu fressen finden. Ich habe zwar heute einzelne Dromedare gesehen, aber die sind ja wohl zu groß. Jedenfalls war das der bisher heißeste Flecken im Iran, deutlich über 40°C und echte, lebensfeindliche Wüste namens Dasht-e Lut. Das nächste Städtchen Ravar war dann wieder im Gebirge gelegen, dem Kuhha-ye Kuhpaye. Diese beeindruckenden Berge reichen dort bis knapp 4000 m hoch und sind in verschiedenen braunen und roten Tönen einfach gigantisch anzusehen. Die jetzt wieder gute Straße stieg wieder auf 2400 m an, und es wurde merklich kühler. Hinter Haruz kam noch ein kurzes Stück Autobahn nach unten, wo natürlich wieder Polizisten mit der Radarfalle warteten. In der Wüste allerdings war es ihnen auch zu heiß, heute musste ich nicht einmal anhalten, um ihre Neugier zu befriedigen. In Kerman hatte ich mir das Hotel Akhavan aus dem Reiseführer rausgesucht und auch schnell gefunden. 40 Euro mit opulentem Abendessen und Frühstück, da kann man nicht klagen. Und endlich auch mal wieder ein paar Touristen, u.a. ein deutsches Pärchen, die morgen auch einen Ausflug nach Shahdad machen wollen. Ein Tag wie ich ihn mir im Iran öfters wünschen würde, kaum Verkehr, großartige Natur, und keine neugierigen Iraner, sondern höchstens mal die immer freundlichen LKW-Fahrer mit ihrer Familie im Führerhaus. (Track18)
teils bewohntes Lehmdorf vor Bergkulisse

Landwirtschaft mit Bewässerungssystem

so ein Wohnmobil würde mir auch gefallen


den einzigen Schatten weit und breit liefern die Gebetshäuser entlang der Straße

Tafelberg

die Schatten werden länger, aber nicht mehr weit bis Kerman

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