Mittwoch, 6. September 2017

die Türkei ist nicht so ....

Heute morgen gab es erst mal ein super Frühstück, und das bei einem Preis von umgerechnet 20 Euro für das Luxuszimmer. Es stellte sich heraus, dass eine Deutsche aus Meersburg das Guesthouse im Sommer betreibt. Sie sagt selbst, dass dort ihre Familie ist und sie sich da auch nicht vertreiben lassen will. Gehören tut das wohl einem türkischen Brüderpaar, von denen einer noch das Hotel nebendran betreibt. Irgendwie ist aber alles eines. Wie auch immer, die Übernachtungszahlen sind einfach drastisch eingebrochen, vieles steht leer. Und dabei hat sich - von den Politikern mal abgesehen -am Verhältnis zwischen Türken und Deutschen nichts geändert. Ich kann nur allen Deutschen raten, lasst euch keine Angst machen und fahrt in die Türkei, wenn ihr das vorhattet. In Bergama ist dieses Guesthouse auf jeden Fall eine gute Adresse.
Nach Frühstück und ausgiebigem Gespräch mit der "Chefin" lief ich zur Seilbahn, um zur Akropolis hochzufahren. Als ich zwei ältere Türken nach dem Weg fragte, schüttelten sie mir die Hand und stellten sich mit Namen vor. Während ich lief, überholte mich ein Radfahrer, das war der Mann an der Kasse. Es war 10:30 Uhr, die Akropolis hatte seit 8 Uhr geöffnet, aber es gab kein Publikum für die Seilbahn, ich war der erste! Oben natürlich auch, da standen die ganzen Andenkenlädenbesitzer und drehten Däumchen, ach nein, heute schaut man gemeinsam ins Handy. Mensch, Bergama, das ist Pergamon, wo im Berliner Museum die Menschen Schlange stehen! Man müsste Gabriel & Co. auf Schadenersatz verklagen, was sie da angerichtet haben.
Am interessantesten fand ich den Trajan-Tempel und das Theater mit 10000 Plätzen. Da hier auch immer wieder deutsche Gruppen graben, steht alles auch auf deutsch auf den Tafeln. Mir wurde zwar empfohlen, den Weg runter zu laufen, aber ich wollte nicht zuviel Zeit verlieren.

mein Guesthouse

Trajan-Tempel


Theater

die Rote Halle

Vor dem Aufstieg hatte ich übrigens schon den Fehler gefunden, warum mein Navi nicht mehr lud. Es war eine Sicherung unter der Sitzbank, und zum Glück hatte ich Ersatz dabei. Dafür löst sich bei meinen Wanderschuhen so langsam die Sohle. Mal sehen, wie lange das noch gutgeht. Mit einem Verbrauch von etwa 3,5 l auf 100 km schaffte ich die heutige Etappe ohne Tankstop und war schon kurz vor 17 Uhr in Pamukkale. So wünsche ich mir alle Reisetage, abends noch Zeit für den Blog, und keine Fahrten im Dunkeln. Nach dem Duschen ging ich zum Sonnenuntergang auf die Sinterterrassen bis hoch nach Hierapolis. Satte 35 TL musste ich zahlen; oben fiel mir dann ein, dass ich 2006 bis oben mit dem Motorrad gefahren war und mir den Eintritt dadurch gespart hatte. Auch wenn das Hotel einen Pool hat, ist es erschreckend leer, außer mir sind nur 2 Zimmer belegt. Das sieht auf den weißen Terrassen erst mal anders aus, da wuselt es nur so von Menschen. Aber gegenüber 2006 ist es auch viel weniger, und es stehen einfach viele Hotels leer. Auf dem Rückweg wollten mich gleich mehrere Hotelbesitzer in ihr Hotel abschleppen, einer warb mit andern deutschen Motorradfahren. Vielleicht treffe ich die ja noch. Seit ich in der Türkei bin, habe ich ein deutsches Auto und zwei Franzosen gesehen, ansonsten nur Türken.
Seit dem ersten Tag schleppe ich eine Erkältung mit mir rum, wahrscheinlich durch das Regenwetter bei der Anfahrt zur Fähre. Zuerst war es der Hals, dem ich erfolgreich mit Hustenbonbons Widerstand leistete, jetzt läuft mir die Nase, ich verbrauche jede Stunde eine Packung Tempos. Bei weit über 30°C irgendwie sonderbar.  Morgen ist wieder ein langer Tag, knapp 700 km nach Göreme, wo ich dann allerdings 2 Nächte bleibe. (Track 6)


Hierapolis Theater


Pamukkale

abwärts ....

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